Schon bald nach Kriegsende fand der Fußballsport auch in Irslingen seine Anhänger. Junge Leute aus dem Ort und vor allem Zugezogene, die schon in ihrer früheren Heimat Fußball gespielt hatten, drängten auf die Gründung eines Sportvereins. Hier wurden vor allem Peter Bauer und Josef Adams genannt. Doch dauerte es bis 1949 ehe die Sache echte Formen annahm.
Man bildete eine Mannschaft und nahm an einem Turnier in Villingendorf teil. Jetzt gab es kein Halten mehr. Am 8. Oktober trafen sich die Fußballanhänger im Gasthaus zur Sonne zur Gründungsversammlung. Diese stand unter der Leitung von Peter Bauer und Titus Keller wurde zum 1.Vorsitzenden gewählt.
Der Verein hatte es zu Beginn sehr schwer. Niemand wollte ein Grundstück für einen Sportplatz hergeben, es gab viele Gegner, die dem Verein nicht gut gesonnen waren und Geld war natürlich auch nicht da. Doch konnten all diese Hindernisse überwunden werden und es ging aufwärts. Sportlich waren die Erfolge bescheiden, für die Geselligkeit wurde einiges getan.
Am 2. April 1950 fand die 1. Generalversammlung des Vereins statt. Im Sommer wurde der 1.Ausflug durchgeführt. Der Verein wurde auch gleich in die Reihe der Theater spielenden Vereine - Musik- und Männergesangverein - aufgenommen und durfte gleich 1950 das traditionelle Weihnachts-Theater aufführen. Dies tat der leeren Kasse genauso gut, wie die Veranstaltung des ersten Fußballturniers 1951.
1954 schien auch sportlich der Knoten zu platzen. Die Mannschaft wurde in der Saison 54/55 überraschend Meister und stieg in die B-Klasse auf. Diese Klasse erwies sich jedoch als zu stark und die Mannschaft stieg, mit nur 3 gewonnen Punkten gleich wieder ab. Es spielte auch schon eine mit Jugendlichen und Reservespielern besetzte "Vorspielmannschaft".
1959 schlossen sich die umliegenden Vereine und der SV Irslingen zur "Schlichempokal-Gemeinschaft" zusammen, um jährlich ein Turnier auszutragen. Das dritte Turnier, das in Talhausen stattfand konnte der SV Irslingen gewinnen. Nun erhoffte sich jeder einen Aufschwung in den Punkterunden. Doch mehr als Plätze im vorderen Tabellendrittel waren nicht drin.
1964 schaffte der Verein die Vereinsfahne an. Mit ihr wollte man sich bei Festen und Umzügen besser präsentieren. Sie wurde mit einem großen Fest und einem Turnier eingeweiht.
1965 stellte der Sportverein mit Anton Denner aus Rottweil einen erfahrenen Trainer an. Er trainierte die Aktiven und die A-Jugend. Nun sollte es aufwärts gehen. 1966 gewann die 1.Mannschaft das Schlichemturnier. Das gute Training machte sich zuerst bei der A-Jugend bemerkbar. Sie wurde 1968, 1969 und 1970 Staffelmeister - 1969 sogar Bezirksbester und Bezirkspokalsieger.
1970 zog die 1. Mannschaft nach und wurde überraschend ungeschlagen Meister in der C-Klasse. Im 1.Jahr in der B-Klasse spielte sie gleich um die Meisterschaft mit und wurde am Ende guter Vierter.
Durch schwere Krankheiten und Verletzungen wichtiger Spieler war die Mannschaft so geschwächt, daß sie ausgerechnet im Jubiläumsjahr 1974 abstieg. Da die A-Jugend sehr stark war, hoffte man auf einen baldigen Wiederaufstieg. 1975, beim 25-jährigem Jubiläum standen hohe Ehrungen an, so wurde Peter Bauer zum Ehrenmitglied ernannt und die Vereinsgründer wurden mit der goldenen Vereinsehrennadel ausgezeichnet.
Mit dem Trainer Manfred Erban wurde die 1.Mannschaft 1975 Vizemeister und 1976 überlegen Meister in der C-Klasse und stieg somit wieder in die B-Klasse auf. Zur Meisterschaft holte sie auch den Kreispokal der C-Klasse und den Schlichem-Pokal.
Durch den Bau der Turn- und Festhalle eröffneten sich für den Sportverein Möglichkeiten, sein Angebot zu erweitern. So wurden Tanz- und Fastnachtsveranstaltungen durchgeführt, die Bildung einer Gymnastikgruppe ins Auge gefaßt und ein Laien-Tischtennis-Turnier ins Leben gerufen.
Ab dem Jahr 1977 wurden die Generalversammlungen vom Winter in den Sommer auf das Saisonende gelegt. Die 1.Mannschaft wurde in der B-Klasse sofort Vizemeister. Der Verein hatte jetzt 3 Jugendmannschaften gemeldet. Ein Jahr darauf wurde eine neue Flutlichtanlage erstellt. 1978 und 1979 wurde der Schlichempokal gewonnen.
1980 wurde die 1.Mannschaft erneut Vizemeister. Die Reserve spielte meistens in der unteren Tabellenhälfte mit. Da die AH dauernd unter Spielermangel litt, schloß sie sich mit Dietingen zusammen.1981 wurde der neue Sportplatz nach langer Bauzeit, mit einem Fest und einem Turnier eingeweiht. Doch leider erkrankte anschließend der Rasen und der Platz mußte nach entsprechender Behandlung wieder ein Jahr ruhen.
Bei der Generalversammlung 1981 wurde erstmals nach dem rollierendem Verfahren gewählt. Da der Verein am neuen Platz einen Raum für seine Geräte und auch einen Verkaufsstand benötigte, ging man an die Planung eines kleinen Sportheims. Da die Gemeindeverwaltung dies einsah, gingen Planung und Genehmigung recht schnell und im Sommer 1982 wurde mit dem Bau begonnen. Ein Jahr später konnte das "Häusle", das fast ganz in Eigenleistung erstellt wurde, in Betrieb genommen werden.
1983 wurde das Schlichem-Turnier in Irslingen ausgetragen und konnte von der 1.Mannschaft gewonnen werden. Die Schüler wurden Zweiter. Die AH spielte nach dem Zusammenschluß mit Dietingen regelmäßig und auch sehr erfolgreich.
1984 wurde der alte Sportplatz mit Hilfe zweier Landwirte und Irslinger Firmen in Eigenregie saniert.
1985 stieg der einzige Schiedsrichter des Vereins, Helmut Pfaff, in die Verbandsliga auf. Die D-Jugend wurde Staffelmeister. Die 1.Mannschaft, bei der Trainer Hodel im Frühjahr das Handtuch geworfen hatte und nun von Anton Wiedemann trainiert wurde, stieg in die Kreisliga B ab. Die D-Jugend bildete mit Harthausen eine Spielgemeinschaft. Die 1.Mannschaft schaffte unter Trainer Anton Wiedemann das, womit man nach der miserablen Leistung des Vorjahres nicht im Entferntesten gerechnet hatte. Sie wurde Meister und stieg sofort wieder auf und gewann auch den Schlichempokal.
1986 wurde erstmals eine Fußball-Dorfmeisterschaft ausgetragen. Sie war eine große Bereicherung im Vereinsgeschehen und ein Riesenerfolg. 1987 zählte sportlich gesehen wieder zu den erfolgreicheren Jahren. Die C-Jugend wurde gemeinsam mit Harthausen Staffelmeister. Die 2.Mannschaft erreichte in der Kreisliga B mit nur 3 Toren Rückstand die Vize-Meisterschaft. Die Erste hielt in der Kreisliga A gut mit und verteidigte den Schlichempokal, den auch die Schüler gewannen. Die AH gewann auch zwei Turniere und veranstaltete selbst eines. Zum Abschluß des Jahres wurde ein Ausflug gemacht.
Das Jahr 1988 verlief etwas ruhiger. Das Schlichemturnier wurde ausgerichtet und man begann mit dem Vorbereitungen für das 40-jährige Jubiläum. Die Runde 88/89 war nicht so gut verlaufen.
Vom 30.06.89 bis 03.07.89 wurde das 40-jährige Jubiläum gefeiert. Beim Festbankett wurde den Gründern die Ehrenmitgliedschaft verliehen. Hier wurde auch Trainer Anton Wiedemann verabschiedet. Für ihn wurde Rolf Müller aus Villingendorf als Spielertrainer verpflichtet. Es fand ein Turnier statt, das der SV Villingendorf gewann. Der Montag gehörte den 3 Jugendmannschaften, die je ein Spiel bestritten. Die Erste gewann das Schlichem-Turnier. In diesem Jahr wurde die Damen-Gymnastikgruppe wieder neu ins Leben gerufen. Die Übungsstunden wurden von Frau Braasch aus Bochingen geleitet.
Das Jahr 1990 verlief wieder etwas ruhiger. Das heißt nicht, daß nichts getan wurde. Die Dorfmeisterschaft, Tischtennis-Turnier und was sonst so zum Vereinsleben gehört, waren noch arbeitsreich genug. Sportlich ragte hier die C-Jugend heraus sie wurde ohne Minuspunkt mit 120:6 Toren Meister, gewann 2 Hallenturniere und den Schlichempokal. Abgeschlossen wurde das Jahr mit einem Ausflug, der Jugendweihnachtsfeier und einer Nachtwanderung nach Gößlingen.
Nachdem die 1.Mannschaft mit Rolf Müller beide Jahre jeweils einen guten 4.Platz erspielt hatte, wurde ab der Runde 91/92 mit Alfred Muck ein neuer Trainer eingestellt. Nachdem man schon in den Vorjahren im Jugendbereich mit dem TV Dietingen zusammen gearbeitet hatte, wurden jetzt alle Jugendmannschaften zusammengelegt. So konnten erstmals von der E- bis zur A-Jugend alle Jugendmannschaften gemeldet werden.
Da die inzwischen gebildeten Kinderturngruppen eine starken Zulauf zu verzeichnen hatten trat der Verein dem Schwäbischen Turnerbund bei. Die das Jahr 1991 abschließende Nachtwanderung führte diesmal nach Böhringen.
Mit einem Kameradschaftsabend, bei dem die einzelnen Abteilungen des Vereins ein tolles Programm boten und dem Laien-Tischtennis-Tunier startete man ins Jahr 1992. Nachdem die Runde erfolgreich zu verlaufen schien, verlängerte Trainer Muck vorzeitig für ein weiteres Jahr. Die Erste wurde 3. und die 2. sogar Vizemeister. Das Sportheim mußte erweitert werden. Als Ersatz für den bisherigen Geräteraum wurde eine Doppelgarage angebaut. Da am alten Sportplatz eine neue Straße gebaut werden sollte, mußten die Holz- und die Blechhütte abgerissen werden. Die mit 12 Mannschaften ausgetragene Dorfmeisterschaft wurde wieder ein Erfolg. Mit dem Sieg beim Schlichempokal kam ein weiterer hinzu. Die Turngruppen veranstalteten im Oktober ein Kinderturnfest, das unter der Leitung von Maria Wiedemann stand. Den Höhepunkt der geselligen Veranstaltungen bildete das Weihnachtstheater.
Das Jahr 1993 begann wie üblich mit dem Kameradschaftsabend, dem sich das Tischtennis-Turnier anschloß. Die Aktiven erreichten genau die gleichen Plazierungen wie in der Vorsaison. So verlängerte Trainer Muck nochmals für ein Jahr. Der Verein beteiligte sich 1993 an den Umzügen anläßlich des 70-jährigen Jubiläums des Musikvereins Irslingen und bei der 1200-Jahr Feier von Gößlingen mit der Fahnenabordnung und einer Mannschaft im Dress. Die Kinderturn-Abteilung hielt wieder ihren Familiensporttag ab. Für die Jugend wurde eine Disco veranstaltet, die großen Anklang fand. Außerdem wurde ein Binokelturnier durchgefüht, und den Jahresabschluß bildete die Nachtwanderung nach Harthausen.
Zum schon traditionellen Kameradschaftsabend 1994 hatte man diesmal 3 Eishockeyspieler aus Schwenningen zum Interview eingeladen. Als Ersatz für die abgerissenen Hütten am Trainingsplatz wurde ein kleines Holzhaus zur Unterbringung der Geräte erstellt. Bei der Irslinger 1000-Jahr-Feier beteiligte sich der Sportverein beim Umzug mit einem Zimmermannswagen.
Auf dem Sportplatz wurden neue Ballfänge erstellt. Für die freien Flächen wurden Werbepartner gesucht. Bedingt durch den Straßenbau mußte ein Tor vom Trainingsplatz versetzt werden. Im Zuge dieser Arbeit wurden auch gleich zwei neue Ballfänge erstellt. Beim Schlichemturnier in Täbingen erspielten sich alle drei Mannschaften einen 2.Platz. Für den scheidenden Trainer Muck, der drei Jahre gute Arbeit geleistet hatte wurde Franz Tetz als Nachfolger verpflichtet.
Die Dorfmeisterschaft, ein Ausflug, der Familiensporttag und das Binokelturnier, sorgten dafür, daß es den Verantwortlichen nicht langweilig wurde. Den Abschluß bildete die Nachtwanderung, die diesmal nach Talhausen führte.
Beim immer beliebteren Kameradschaftsabend im Mehrzweckraum konnte der Vorstand ein volles Haus begrüßen. Die Punkterunde 94/95 verlief für die Erste nicht so gut. Die Mannschaft wurde nur 10. und beim Schlichempokal 3.. Die Reserve erreichte immerhin den 4. Platz. 1995 fand in Irslingen erstmals ein Staffeltag statt. Die Abteilung Kinderturnen wurde um eine vierte Gruppe erweitert. Die Fußball-Dorfmeisterschaft mit 10 Mannschaften und das Weihnachtstheater waren die Großveranstaltungen des Jahres. Das Theater, von Herbert Wild eingeübt , fand großen Anklang und war zweimal gut besucht.
Das Jahr 1996 brachte einige Turbulenzen. Nach den schon bekannten Frühjahrsveranstaltungen, gab es gehörigen Ärger um die Punkterunde der Ersten. Die Mannschaft schloß die Runde als dritte ab. Der SV Sulgen hatte in einigen Partien einen nicht spielberechtigten Spieler in der Mannschaft. Dies geschah ausgerechnet bei den drei Meisterschaftsanwärtern. Während Irslingen das Spiel gegen Sulgen mit 6:1 gewann, spielte Oberndorf 1:1 und Hardt verlor Zuhause sogar mit 0:4. Bei dem Spieler handelte es sich nur um einen mittelmäßigen Akteur, die Ergebnisse wären wohl auch ohne ihn so zustande gekommen. Nach den bestehenden Regeln bekamen Oberndorf und Hardt die Punkte zugesprochen und Hardt war somit Meister. Ohne diese 3 Punkte wäre Irslingen mit Hardt punktgleich und mit dem weitaus besseren Torverhältnis Meister gewesen.
Von diesem Schock halbwegs erholt kam die Generalversammlung. Theo Frommer jun. gab nach 10 jähriger Amtszeit den 1.Vorsitz ab aber es konnte kein neuer 1. Vorsitzender gefunden werden. Es musste eine außerordentliche Generalversammlung abgehalten werden. Bei dieser erklärte sich Gebhard Seeburger bereit, den Vorsitz zu übernehmen. Anlässlich dieser Versammlung wurde auch der Förderverein des SV Irslingen gegründet, zu dessen Vorsitzenden Karl-Heinz Beiter gewählt wurde. Bis auf diese Turbulenzen ging es aber normal weiter.
Die Dorfmeisterschaft, bei der die Zahl der Mannschaften inzwischen auf 8 gesunken war, was aber dem Reiz keinen Abbruch tat, wurde in gewohnter Manier durchgeführt. Statt eines Ausflugs machte der Verein eine Sternwanderung. Die AH gewann das Schlichem-Turnier, die Turnabteilung veranstaltete ihr Fest und der Sportplatz wurde saniert.
Am 11.1. startete der Verein mit dem Kameradschaftsabend, der diesmal ein besonders attraktives Programm bot, in das Jahr 1997. Der Ausflug wurde in das Frühjahr verlegt und führte in das Saarland. Im Mai wurde Wolfgang Schwarz als erster Spieler des Vereins für 600 Spiele geehrt, ihm folgte bald darauf Karl-Heinz Reinauer mit der gleichen Anzahl Spiele. Die 1.Mannschaft schloss die Runde als 6. ab und die 2.Mannschaft wurde 4.. Der Schlichem-Pokal konnte sowohl von den Aktiven als auch von der AH wieder einmal gewonnen werden. Theo Frommer war Schiedsrichter. Mit der Jugendweihnachtsfeier schloss das Jahr 1997 und schon am 18.1.begann mit dem Kameradschaftsabend das arbeitsreiche Jahr 1998. Hier begannen schon die Vorbereitungen für das 50-jährige Jubiläum.
In der Punkterunde 97/98 wurde die 1.Mannschaft 4. und die 2.Mannschaft 5. Nach dieser Runde wurde Trainer Franz Tetz verabschiedet und mit Werner Worpitz übernahm ein neuer Mann das Kommando. Worpitz war kein Unbekannter, er trainierte Irslingen schon einmal in den 80er Jahren. Das Schlichem-Turnier verlief nicht besonders erfolgreich und den Start in die neue Runde hatte man sich auch besser vorgestellt. Doch nach einer Eingewöhnungszeit besserte sich die Leistung der Aktiven und zum Jahresende spielte die Erste wieder oben mit.